Anhand der kompakten Spielzeit drängen sich Hörerlebnisse simpelster Natur vor das geistige Auge (Ohr). Geschwindigkeit, mehr Geschwindigkeit und Höchstgeschwindigkeit: Diesen punktypischen Dreiklang hebeln die Hafensaengers in dessen Notwendigkeit aus, bedienen ihn allerdings überall dort, wo er zu passen scheint.
Ein untypisches Intro löst sentimentale Regungen aus, ohne sich dabei allzu pompös aufzubauschen. Es bildet den perfekten Einstieg in den exponiert platzierten Titeltrack, welcher als eine explosive Mischung aus Strike Anywhere und Jupiter Jones durchgeht – Bandnamen, zwischen denen keine unmittelbar erkenntliche Schnittmenge besteht, die sich aber in ihrer kritischen Sicht auf gesellschaftliche Entwicklungen dann doch zusammenführen lassen. Chronologie ist für Plattenbesprechungen nicht die spannendste Vorgehensweise, doch die „Die Stille zuhaus“ lässt kaum eine andere Wahl übrig. Zahlreiche Künstler*innen sprechen über das emotionale Ventil des Musizierens. Zuweilen klingt dies nach abgehalftertem Szene-Sprech, den wohldosierten Screams der Hafensaengers glaubt man hingegen unmittelbar. Starke Refrains, welche sich aus melancholischen Tälern zu voller Pracht erheben, sind dabei keine Seltenheit.